Meridiane im Körper von A-Z: Beschwerden und Alternative Therapien (2024)

Die Lehre der Meridiane im Körper

Die Lehre der Meridiane ist die Grundlage nahezu jeder chinesischen Therapiemethode. Die Meridiane sind Kanäle, durch die Lebensenergie, das Qi, fließt. Meridiane sind Verbindungen zu unseren Organen, Körperfunktionen und zur Psyche. Jedem Meridian ist ein Funktionskreis zugeordnet. Kommt es zu Stagnationen oder Blockaden der Energie in diesem Bereich, reagiert der Körper zuerst mit Symptomen oder leichten Beschwerden, später können Krankheiten auftreten.

Meridiane sind ein weit verzweigtes System von Kanälen und Bereichen, die miteinander verbunden sind. Es gibt zwölf Hauptleitlinien. Unser Körper gleicht einem Geflecht von Energiebahnen. Die zwölf Hauptleitbahnen sind die wichtigsten Elemente des Leitbahnsystems. Sie sind jeweils einem Funktionskreis zugeordnet und verlaufen längs der Körperachse. Die anderen Leitbahnen sind Seitenzweige der zwölf Hauptleitbahnen.

Die Meridiane verlaufen an der Hautoberfläche und im Inneren des Körpers. Daher sind die Meridiane die Verbindung zwischen „innen“ und „außen“.

Wenn die Energien durch die Leitbahnen frei fließen können, ist der Mensch gesund. Kommt es zu Stauungen oder Blockaden, treten zuerst Funktionsstörungen, dann Krankheiten auf. Die Aufgabe unserer TCM-Therapeuten ist es daher, diese Energiestörungen wieder auszugleichen. Dazu nutzen wir verschiedene Therapien wie die Akupunktur oder die Tuina-Massage.

Jeder Meridianpunkt oder -kreis ist einem spezifischen Organ, Lebensthema oder einer Krankheit zugeordnet. Daher können wir über die Meridiane ganz gezielt an Krankheiten und Lebensthemen arbeiten. Idealerweise sorgen wir durch präventive Maßnahmen bereits dafür, dass gar keine Stauungen und somit Beschwerden entstehen.

Soweit die Theorie. In der Praxis lassen sich Funktionsstörungen nicht leicht abgrenzen. Oft gehen verschiedene Funktionsstörungen miteinander einher. Unzählige erfahrene TCM-Therapeuten ordnen Beschwerden oder Auffälligkeiten ganzheitlich ein und erstellen gerne eine individuelle Diagnose.

Die Funktion der Meridiane im Körper


Der TCM zufolge haben die Meridiane eine ganze Reihe von Funktionen:

  • Über die Meridiane fließt die Lebensenergie Qi durch den Körper. Das Qi versorgt
    alle Organe, Sinnesorgane und Gewebe mit Energie, ernährt und wärmt sie.
  • Meridiane verbinden die Organe untereinander. Außerdem stehen durch die Meridiane das Innere mit dem Äußeren, das Oben mit dem Unten und Links mit Rechts des Körpers miteinander in Verbindung.
  • Die Meridiane wirken krankheitsauslösenden Faktoren entgegen, die den Körper von außen bedrängen. Entsprechend der chinesischen Medizin sind Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Hitze, Feuer und Trockenheit wichtige Krankheitsursachen. Die Meridiane haben die Aufgabe, diese Störfaktoren aufzunehmen, sie auszuscheiden und ein tieferes Eindringen in den Körper zu verhindern.
  • Die Meridiane sollen Symptome und Zeichen von Krankheiten anzeigen. Probleme innerer Organe äußern sich in Störungen des Qi-Flusses.
  • Die TCM nutzt die Meridiane, um über verschiedene Therapien den Energiefluss zu harmonisieren und ein ungestörtes Fließen des Qi durch den Körper zu erreichen.

Der Verlauf der Meridiane imKörper

Die zwölf Hauptmeridiane verlaufen spiegelbildlich auf beiden Körperhälften. Sie sind jeweils nach dem Funktionskreis benannt, auf den durch die Punkte am meisten Wirkung ausgeübt werden kann.

Außerdem trägt jeder Meridian auch eine Benennung nach einem Yin- oder Yang-Aspekt. Dieser schreibt den Meridianen eine Energie-Fließrichtung zu. Sogenannte Yin-Meridiane leiten das Qi von den Zehen zum Körperstamm und von dort zu den Fingern. Yang-Meridiane verlaufen von den Fingern zum Gesicht und vom Gesicht zu den Zehen. Generell verlaufen die Yin-Meridiane innen und die Yang-Meridiane außen am Körper:

  • Die Yin-Meridiane Lungenmeridian, Herzmeridian und Pericardmeridian ziehen vom Brustbereich über die Innenseite des Arms zurHand.
  • Die Yang-Meridiane Dickdarmmeridian, Dünndarmmeridian und Dreifach-Erwärmermeridian ziehen von der Hand über die Außenseite des Arms zum Kopf.
  • Vom Kopf ziehen die Yang-Meridiane Magenmeridian, Blasenmeridian und Gallenblasenmeridian nach unten zumFuß.
  • Die Yin-Meridiane Milzmeridian, Nierenmeridian und Lebermeridian schließen den Kreislauf, indem sie über die Innenseite des Beins hinauf zurBrustverlaufen.
  • Die beiden unpaarigen, außerordentlichen Meridiane Konzeptionsgefäß (auch Zentralgefäß genannt) und Lenkergefäß (auch Gouverneursgefäß genannt) verlaufen entlang der Körpermitte auf der Vorder- und Rückseite des Körperstammes.

Die wichtigsten Meridiane im Körper

Insgesamt gibt es – wie bereits erwähnt – zwölf Hauptmeridiane, „Jing Mai“ genannt. Sie sind nach Organsystemen oder Funktionskreisen benannt. Diese Hauptmeridiane liegen direkt unter derHaut. Dadurch sind sie leicht für die verschiedensten Behandlungen zugänglich. Auf ihnen sowie auf dem sogenannten Konzeptionsgefäß (Ren Mai) und dem Lenkergefäß (Du Mai) liegen die klassischen Akupunkturpunkte.

Miteinander verbunden werden die Hauptmeridiane unter anderem durch zwölf Sondermeridiane (Jing bie), fünfzehn Verbindungskanäle (Luo Mai) sowie sechs weitere außerordentliche Gefäße (Qi jing Mai). Sie können nicht direkt von außen beeinflusst werden. Der Behandler steuert ihren Qi-Durchfluss indirekt über die Hauptmeridiane, dazu zählen:


Nierenmeridian „Wurzel des Lebens“
Prinzip: Yin, 27 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Erschöpfung
  • Schwäche
  • Abmagerung
  • Hormonstörungen
  • Durchfall
  • Unfruchtbarkeit
  • Lustlosigkeit
  • Geringes Selbstbewusstsein
  • Heiße oder kalte Füße
  • Ängstlichkeit
  • Pessimismus, Schwarzmalerei
Blasenmeridian „Organisator des Lebens“
Prinzip: Yang, 67 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Blasenschwäche
  • Harndrangstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Kälteempfindlichkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Spannungen im Kieferbereich
  • Konzentrationsschwäche
  • Nervosität
  • Ängstlichkeit
Lebermeridian „Brücke zwischen Irdischem und Göttlichen“
Prinzip: Yin, 14 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Asthma
  • Aggressivität
  • Schüchternheit
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Impotenz
  • Prostataerkrankungen
  • Hämorrhoiden
  • Steifheit
  • Mangelnde Beweglichkeit
  • Gelenksprobleme
Gallenblasenmeridian
Prinzip: Yang, 44 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Häufig negative Emotionen (Wut, Zorn Hass)
  • Jähzorn
  • Verurteilung
  • Stoffwechselprobleme
  • Gallensteine
  • Koliken
  • Zahnfleischprobleme
Herz-Meridian
Prinzip: Yin, 9 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Schulter- und Brustschmerzen
  • Herzprobleme
  • Schwindel
  • Blutdruckschwankungen
  • Zahnfleischbluten
  • Nachtschweiß
  • Blässe
  • Nervosität
  • Unruhe
  • Willensschwäche
Dünndarm-Meridian
Prinzip: Yang, 19 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Schulter- und Armbereichsprobleme
  • Verdauungsstörungen
  • Ohrerkrankungen
  • Empfindlichkeit
  • Übersensibilität
  • Nimmt sich alles zu Herzen
Perikard-Meridian
Prinzip: Yin, 17 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Herzprobleme
  • Hitzewallungen
  • rotes Gesicht
  • Hoher Blutdruck
  • Sexualstörungen
  • Impotenz
  • Kreislaufprobleme
  • Prostata-Erkrankungen
  • Gallenblase
  • Ruhelosigkeit
  • Übererregbarkeit
  • Manische Verstimmungen
  • Ohnmacht
Dreifach-Erwärmer-Meridian
Prinzip: Yang, 23 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Knie- und Hüftgelenksprobleme
  • Unterleibsschmerzen
  • Instabilität der Gelenke
  • Schilddrüsenprobleme
  • Tinnitus
  • Wetterfühligkeit
  • Asthma
  • Nebennierenprobleme
  • Myome und Zysten
  • Erschöpfung
  • Abgrenzungsprobleme
Milz-Meridian „Milz-Pankreas-Leitbahn“
Prinzip: Yin, 21 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Verdauungsprobleme
  • Blähungen
  • Beinödeme
  • Krampfadern
  • Hormonelle Probleme
  • Hautveränderungen
  • Menstruationsunregelmäßigkeiten
  • Magensenkungen
  • Schwaches Bindegewebe
  • Müdigkeit
  • Mattigkeit
  • Schwächegefühle
  • Erschöpfungszustände
Magen-Meridian
Prinzip: Yang, 45 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Schulterprobleme
  • Verdauungsprobleme
  • Probleme mit den Eierstöcken
  • Allergien
  • Halsschmerzen
  • Zyklusstörungen
  • Zähneknirschen
  • Müdigkeit
  • Trägheit
  • Erschöpfung
  • Reizbarkeit
  • Neurosen
Lungen-Meridian
Prinzip: Yin, 11 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Verspannungen
  • Atemprobleme
  • Kurzatmigkeit
  • Infektanfälligkeit
  • Schwaches Immunsystem
  • Lungenkrankheiten
  • Schlaflosigkeit
  • Nervenzusammenbrüche
  • Selbstmitleid
Dickdarm-Meridian
Prinzip: Yang, 20 Meridianpunkte, Symptome einer Funktionsstörung:
  • Fehlstellungen der Beine (X und O)
  • Knieprobleme
  • Kreuzschmerzen
  • Darm- und Verdauungsprobleme
  • Mundgeruch
  • Migräne
  • Menstruationsprobleme
  • Allergien
  • Häufige Erkältungen
  • Vereinsamung
  • Ruhelosigkeit
  • Nicht loslassen können

Die Störungen der Meridiane im Körper ausgleichen

Es gibt verschiedene Therapiemethoden, um die Energien wieder in Fluss zu bringen, wie zum Beispiel:

  • Akupunktur
    Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.
  • Akupressur
    Akupressur oder auch Akupunktmassage genannt, ist ein prophylaktisch angewandtes Heilverfahren, bei dem auf den Körper stumpfer Druck an definierten Stellen ausgeübt wird. Zum Ausüben des Druckes kommen Daumen, Handballen, Ellbogen, Knie, Fuß oder technische Hilfsmittel zur Anwendung.
  • Elektroakupunktur nach Voll
    Der BegriffElektroakupunkturbezeichnet einerseits elektromedizinische Verfahren in der Medizin, die auf Ansichten dertraditionellen chinesischen Medizin(TCM), insbesondere derAkupunktur, beruhen und häufig mit Lehren der klassischenHomöopathie(Homöosiniatrie) kombiniert sind. Andererseits sind damit Akupunkturverfahren mit Nadeln gemeint, die zusätzlich mit einem geringen elektrischen Strom stimuliert werden (transkutane Hyperstimulation).
  • Akupunktmassage nach Penzel
    Ist eine an die chinesischenTuinaim weiteren Sinne angelehnteBehandlungstechnik, die im Gegensatz zurAkupunkturohne Nadeln und damit ohne Verletzung der Haut auskommt. Sie arbeitet mit äußerem mechanischem Druck, wobei der Therapeut mit einem Metallstäbchen entlang dem Verlauf der wissenschaftlich nicht nachweisbaren sogenanntenAkupunkturmeridianestreicht.
  • Meridianmassage
    Sie verbindet Grundsätze der TCM mit Erkenntnissen der westlichen Medizin. Mittels Magnet- oder Massagestab werden die Meridiane und die Akupunkturpunkte stimuliert und das Qi zum harmonischen Fließen angeregt. Die Behandlung bezieht laut WHO Gesundheitsdefinition das soziale, emotionale, mentale und körperliche Wohlbefinden mit ein.
  • Shiatsu
    Bei der Shiatsu-Technik handelt es sich um eine Maßnahme, bei der man mit dem Finger und Handballen Druck auf bestimmte Stellen der Körperoberfläche ausübt, um Unregelmäßigkeiten des Organismus zu korrigieren, die Gesundheit zu wahren oder zu fördern bzw. zur Heilung spezifischer Krankheiten beizutragen.
    Wörtlich bedeutet Shiatsu „Fingerdruck“, doch arbeiten die Therapeuten gewöhnlich weniger mit Muskelkraft in Fingern und Armen als mit ihrem Körpergewicht.
  • EFT / Klopfmassage
    Durch das Klopfen auf Punkten auf den Meridianen und das Fokussieren auf ein problematisches Thema wird das Energiesystem des Körpers beeinflusst. Und zwar so, dass Energieblockaden aufgelöst werden und sich damit das Problem oder Thema auflöst, das eine Folge der Blockade war. Das Besondere an der EFT-Methode ist nicht nur die Effektivität, sondern auch die Schnelligkeit, in der fühlbare und dauerhafte Ergebnisse erreicht werden können.
  • Japanisches Heilströmen
    Ganz automatisch legen wir bei Schmerz oder Unwohlsein unsere Hände nicht nur an die entsprechende Stelle, sondern auch an wichtige Energiepunkte des Körpers.
    Dieses Handauflegen – gezielt in Form des Jin Shin Jyutsu eingesetzt – harmonisiert die Energieströme des Körpers und löst Energieblockaden oder Energiestaus. Ein neues Wohlgefühl und mehr Gesundheit auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene ist die angenehme Folge.
  • Tuina
    Unter dem heutigen Begriff Tuina werden Schiebe- und Reibe- sowie ziehende Techniken verstanden, die sowohlAkupressurals auch Variationen der Druckbehandlungen der „Energiepunkte“, also Akupunkturpunkten mit den Fingern, der Faust, dem Ellenbogen und dem Knie, manuelle „Energiebandregulationen“ wie Rollen, Schieben, Reiben, Fibulation, Klopfen, „greifendes Kneifen“ sowie Mobilisations- und Dehntechniken der Gelenke und Muskeln beinhalten. Dieses System schließt impulserzeugende, manipulative Behandlungen und selbständige Übungsformen, wie z.B. isometrische Übungen, ein. Insgesamt gibt es dafür 18 Grundgriffe und rund 300 Einzelgriffe.
  • Qigong


    Qi“ (ähnlich wie „tchi“ ausgesprochen, imJapanischenund Koreanischen „ki“) steht in derchinesischen PhilosophieundMedizinsowohl für die bewegende als auch für die vitale Kraft des Körpers, aber auch der gesamten Welt. In der chinesischen Sprache hat es die Bedeutung vonAtem, Energie undFluidum. Der Begriff umfasst viele Ausprägungsformen und Wirkungsweisen. „Gong“ als chinesischer Begriff bedeutet einerseits „Arbeit“, aber auch „Fähigkeit“ oder „Können“. Somit kann man Qigong als „stete Arbeit am Qi“ übersetzen, oder auch als „Fähigkeit, Können, mit Qi umzugehen, es zu nutzen“. Die Praxis des Qigong soll die Lebensenergie stärken, um zu einer gesunden körperlichen und geistigen Verfassung zu gelangen und somit das Leben zu verlängern.

  • Moxibustion
    Bezeichnet den Vorgang der Erwärmung von speziellen Punkten des Körpers.Beim indirekten Brennen legt der TherapeutIngwerscheibenauf die betreffenden Therapiepunkte und entzündet auf diesen kleine Kegel aus Moxa, welche langsam verglimmen. Sobald der Patient ein Hitzegefühl spürt, wird der Kegel zum nächsten Therapiepunkt geschoben. Die Moxa enthält unter anderemätherische Öle, darunterCineolundThujaöl, außerdemCholin, Harze undTannin. In der traditionellen chinesischen Medizin regt Moxa den Fluss des’Qian und wirkt gegen so genannte „kalte“ Zustände.

Für jeden Patienten und jede Störung kann somit die bestmögliche Kombination der Methoden in der Behandlung angewendet werden.

Manche Meridian-Behandlungen im Körper, wie beispielsweise die Akupunktur, sollten von einem ausgebildeten TCM-Therapeuten durchgeführt werden. Andere Methoden kann man selbst anwenden und so über die Meridiane Körper und Geist stärken und in Einklang bringen. Sowohl im therapeutischen als auch im Wellnessbereich lassen sich mit einer Massage Meridiane und Lebenskraft harmonisieren.

Folgende Störungen kann man den Meridianen im Körper zuordnen

Zentralgefäß
Wirbelsäulenprobleme, Verspannungen im Hinterkopf- und Nackenbereich

Gouverneursgefäß
Wirbelsäulenprobleme

Magenmeridian
Beschwerden rund um den Magen, Probleme der Speicheldrüse, Störungen der Brustdrüsen, Nahrungsmittelallergien, Zahnprobleme, besonders der Schneidezähne und der Eckzähne

Milzmeridian
Immunschwäche, Verdauungsstörungen, Über- und Unterzuckerung, Appetitlosigkeit, Übergewicht, Durchfall, Blähungen, Aufstoßen und Erbrechen, Müdigkeit, Muskelschwäche, Menstruationsstörungen, Krampfadern, Konzentrationsschwäche, Neigung zum Überessen und „Fressanfälle“

Dünndarmmeridian
Nackenverspannungen, Knieschmerzen, Darmkrämpfe, Durchfall, Gerstenkorn, Ohrenschmerzen, Nasennebenhöhlenbeschwerden, Psychosen, Epilepsie, Überforderung durch Familie und Arbeit

Herzmeridian
Erkrankungen des Herzens, Brustschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Schweißausbrüche, Schwindel, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Stottern

Blasenmeridian
Blasenschwäche, Harnentleerungsstörungen, Prostatabeschwerden, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Ischiasbeschwerden, schwache Knöchel, Fersenschmerzen, Wadenkrämpfe, Gleichgewichtsstörungen, Konzentrationsstörungen, Ängste, Impotenz und Frigidität

Nierenmeridian
allgemeine Körperschwäche, schnelle Erschöpfung, Abmagerung, Hormonstörungen, Menstruationsstörungen, Nierensteine, Herzschwäche, plötzliche Schweißausbrüche, niedriger Blutdruck, Kreislaufschwäche, Schlafstörungen, Bettnässen

Dreifach-Erwärmermeridian
Schmerzen und Entzündungen im Nacken-, Schulter-, Armbereich, Schilddrüsenprobleme, Allergien, Verdauungsstörungen, Erkältungsanfälligkeit, Krämpfe, Potenzstörungen, Libidoverlust, Zwangsvorstellungen

Lebermeridian
Asthma, Muskel- und Sehnenverhärtung, Muskelkrämpfe, Entzündungen, Menstruationsstörungen, Schwindel, Blähungen, Gemütsschwankungen, Wutausbrüche

Gallenblasenmeridian
Kopfschmerzen, Migräne, Augenbeschwerden, Schilddrüsenvergrößerung, Gallensteine, Zahnfleischentzündung, Stoffwechselstörungen, cholerische Ausbrüche

Pericardmeridian (Kreislaufmeridian)
Herzschmerzen und Herzklopfen, Angina pectoris, Kreislaufprobleme, Schlaflosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Epilepsie, Impotenz, Nervosität, Depressionen

Lungenmeridian
Atemwegserkrankungen, Lungenentzündung, Hauterkrankungen, Durchblutungsstörungen, Schulter- und Rückenschmerzen, Depressionen

Dickdarmmeridian
unterschiedlichste Schmerzzustände, Migräne und Kopfschmerzen, Trigeminusneuralgie, Zahnschmerzen, Erkältungskrankheiten, Schmerzen unter der Geburt, Tennisellenbogen, Schulterschmerzen, Halswirbelsäulenbeschwerden, Lähmungen

Die Umläufe der Meridiane im Körper

Je zwei, im Kreislauf aufeinander folgende Meridianpaare – eines im Armbereich, das andere im Beinbereich – bilden einen sogenannten Meridianumlauf. Der erste Meridianumlauf wird von Lungen-, Dickdarm-, Magen- und Milzmeridian gebildet.

Den zweiten Meridianumlauf bilden Herz-, Dünndarm-, Blasen- und Nierenmeridian, der
dritte Meridianumlauf besteht aus Pericard-, Dreifach-Erwärmer-, Gallenblasen- und Lebermeridian.

Die Meridiane werden somit, entsprechend der fünf Elemente, nacheinander durchflossen. Die Meridiane ergeben so einen Kreislauf, der im Laufe eines Tages komplett durchströmt wird. So erreicht jeder Meridian – und damit auch das entsprechende Organsystem – jeweils zu einer bestimmten Tageszeit für zwei Stunden einen maximalen Energiewert. Wann das genau der Fall ist, kann man auf der sogenannten Organuhr (Erklärung siehe unten) nachlesen.

Erklärung Organuhr: Der Begriff bezeichnet die Vorstellung, dass der menschliche Körper einem täglichenEnergiekreislaufunterliege, der zu zyklisch wiederkehrenden Tageszeiten in bestimmten Funktionskreisen (Organsystemen) (Meridianen) einen durch besondere Aktivität dieses Funktionskreises (Organsystems) gekennzeichneten Höhepunkt erreiche und durch erhöhte Aktivität des betreffenden Funktionskreises (Organsystems) auch in Form von Beschwerden wahrgenommen werden könne. Ein wissenschaftlicher Nachweis dieser Theorie wurde bisher nicht erbracht.

Die Zuordnung der Funktionskreise (Organsysteme) zu den Tages- und Nachtstunden wird in westlichen Lehrbüchern und Werken der Ratgeberliteratur typischerweise in der Form einesUhrendiagrammsdargestellt, auf dem jedem Meridian eine Periode von zwei Stunden zugewiesen ist. Dabei ergeben sich folgende Zuordnungen, die auch geringfügig variieren können:

Mit der allgemeinen Vorstellung von der Organuhr können sich auch weitergehende Vorstellungen verbinden, dass etwa die Behandlung eines bestimmten Funktionskreises (Organs) Auswirkungen auf den auf dem Zifferblatt diametral gegenüberliegenden Funktionskreis (Organ) haben könne, oder dass für die Heilbehandlung nach diesem Schema günstige Tageszeiten auszuwählen seien.

Meridian-Stretching

Das Meridian-Stretching kann helfen, Energieblockaden zu beseitigen oder vorzubeugen.

Die Meridian-Übungen oder das Meridian-Stretching sind eine gute Möglichkeit, sanft etwas für die Gesundheit zu tun. Sie stammen ursprünglich von Shizuto Masunaga, einem Psychologen und Shiatsu-Meister. Nicht von ungefähr haben die beschriebenen Übungen etwasMeditiatives, wenn sie korrekt (langsam und achtsam) praktiziert werden. Mit zunehmender Übung wird die Ausführung leichter.

Die hier vorgestelltenBasisübungensind jeweils für bestimmte Meridiane gedacht, die dabei gedehnt und „geöffnet” werden. Insofern sollten die Übungen immer in der angegebenen Reihenfolge und als Set zusammen ausgeführt werden.

Führe jede Übung etwa fünf bis maximal zehn Atemzüge lang durch. Dafür ist die richtigeAtemtechnikeine unverzichtbare Voraussetzung: Atme ruhig und entspannt bis tief in den Bauch hinein. Wenn du möchtest, darfst du auch in den Bereich „hineinatmen”, der sich beim Stretching durch Ziehen bemerkbar macht.

Übung 1: Für den Lungen-Dickdarm-Meridian

Stehe entspannt, die Füße sind schulterbreit geöffnet. Verschränke die Hände hinter dem Rücken und strecke die Ellbogengelenke. Beim Einatmen öffne und weite den Brustkorb und neige beim Ausatmen den Oberkörper langsam weit nach vorn. Die Arme werden mitgenommen, die Fingerspitzen weisen in der Endstellung so weit wie möglich nach oben, die Kniegelenke bleiben leicht gebeugt. Auf diese Weise dehnst du deine Schultermuskulatur, aber auch die rückwärtigen Rumpf- und Beinmuskeln.

Diese Übung vertieft die Atmung und hilft dir, dich zu konzentrieren und stärkt dein Selbstbewusstsein.

Übung 2: Für den Milz-Magen-Meridian

Setze dich in denFersensitz. Wem das schwerfällt, der darf zwischen Unterschenkel und Gesäß eine gerollte Wolldecke schieben. Lehne dich bei der Einatmung nach hinten, dabei stütze dich mit den Händen oder Ellbogen hinter dem Körper ab (Fortgeschrittenen gelingt es, mit dem Rücken flach auf dem Boden zu liegen). Achte bitte darauf, dass deine Kniegelenke sich während der Übungsausführung stets berühren, das verstärkt den Dehnungsreiz.

Fördert die Verdauung der Nahrung, entspannt den Solarplexus und stärkt dein inneres Gleichgewicht(„innere Mitte”).

Übung 3: Für den Herz-Dünndarm-Meridian

Setze dich mit geöffneten und angewinkelten Beinen auf den Boden. Beide Fußsohlen berühren sich. Ziehe die Füße zu dir heran, der Abstand zwischen deinen Füßen und dem Damm (als Damm bezeichnen Mediziner die RegionzwischenHodensack undAfterbeim Mann beziehungsweisezwischen Scheide und Afterbei der Frau. Außerdem innerviert der Schamnerv die Muskulatur des Beckenbodens und den äußeren Afterschließmuskel) sollte angenehm sein. Wenn es auf der Innenseite der Oberschenkel zu sehr zieht, dürfen die Füße ein wenig weiter vom Körper weggeschoben werden. Beuge dich nun mit entspanntem Rücken und Nacken langsam weit nach vorn. Dadurch öffnen sich dieLeisten. Lege den Ellbogen am Boden ab oder die Fäuste übereinander auf die Füße.

Beruhigt den Geist bei innerer Unruhe oder Schlafstörungen, stärkt den Kreislauf und hilft bei derVerarbeitung von Gefühlen.

Übung 4: Für den Nieren-Blasen-Meridian

Setze dich imLangsitz(mit gestreckten Beinen) auf den Boden. Wem das entspannte Aufrichten der Wirbelsäule in dieser Position schwerfällt, sollte sich eine doppelt gefaltete Wolldecke oder ein flaches Kissen unterlegen. Strecke beide Arme nach oben aus, verschränke die Hände und neige mit dem Ausatmen den Oberkörper nach vorne. Idealerweise erreichst du mit den Händen die Füße. Die Kniegelenke bleiben möglichst gestreckt.

Kräftigt nach Krankheiten oder bei Erschöpfung undÜberlastung(z. B. durch zu viel Arbeit).

Zusätzlicher Energiekick:Wenn du dich müde fühlst oder erschöpft bist, solltest du dich nach jeder Übung auf dem Rücken ausstrecken und zwei Minuten entspannen. Spüre nach jeder Übung ausgestreckt in Rückenlage für etwa zwei Minuten die Dehnung nach. So nimmst du bewusst wahr, was sich in deinem Körper verändert hat und gewinnst zusätzlich neue Energie.

Übung 5: Für den Herz-Kreislauf-Meridian

Setze dich imSchneidersitzauf den Boden. Ziehe den unteren Fuß möglichst dicht an den Körper heran. Überkreuze nun die Arme und setze die Hände auf die Kniegelenke. Beim Ausatmen neige den Rumpf weit nach vorn, dabei beuge die Ellbogengelenke. Atme weiter und halte die erreichte Endposition. Im nächsten Durchgang überkreuze die Arme und Beine gegensinnig. Gedehnt wird hierbei der sonst so schwer erreichbare Bereich zwischen den Schulterblättern, der untere Rücken und vor allem der Gesäßmuskel.

Hilft beiInfektanfälligkeitund bringt die inneren Organe ins Gleichgewicht.

Übung 6: Für den Leber-Gallenblasen-Meridian

Spreize im Langsitz beide Beine so weit wie möglich. Auch hier kannst du dich auf den Rand eines flachen Kissens oder einer Decke setzen, dieKniegelenkesind währenddessen aktiv gestreckt. Beim tiefen Einatmen hebe beide Arme nach oben, ausatmend neigst du dich erst nach rechts und anschließend nach links.
Verschränke die Hände oder stütze dich mit der jeweils unteren Hand am Boden ab. Der obere Arm gibt die Bewegung vor. Dabei öffne deine Flanken und dehne gleichzeitig die Rückseiten der Oberschenkel. Halte diese Endposition einige Atemzüge lang, dann wechsle die Seite. Führe die Seitneigung nur so weit aus, wie es ohne größere Anstrengung möglich ist.

Regt die Verdauung an, stärkt die Entscheidungskraft und den Durchhaltewillen und entspannt bei zu viel Wut oderunbewussten Aggressionen.

Meridiane aus wissenschaftlicher Sicht

Wissenschaftlich konnte die Existenz von Meridianen bislang nicht nachgewiesen werden. So verteilten sich radioaktiv markierte Substanzen, die längs des Verlaufs der TCM-Meridiane unter die Haut gespritzt wurden, überVenenund Lymphgefäße statt den Meridianen zu folgen. Auch die Annahme, Meridiane hätten eine im Vergleich zum umgebenden Körpergewebe erhöhte elektrische Leitfähigkeit, ist nicht eindeutig nachweisbar.

Mensch, sei gut zu deinem Körper,
damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen
Theresa von Avila

Meridiane im Körper von A-Z: Beschwerden und Alternative Therapien (2024)

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Author: Kelle Weber

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Name: Kelle Weber

Birthday: 2000-08-05

Address: 6796 Juan Square, Markfort, MN 58988

Phone: +8215934114615

Job: Hospitality Director

Hobby: tabletop games, Foreign language learning, Leather crafting, Horseback riding, Swimming, Knapping, Handball

Introduction: My name is Kelle Weber, I am a magnificent, enchanting, fair, joyous, light, determined, joyous person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.